Rückblick auf den 5. JULA-Höck
Ausgelassener letzter JULA-Höck im 2018
Pünktlich um 20.00 Uhr versammelten sich rund 80 Junglandwirtinnen, Junglandwirte und Bäuerinnen aus dem ganzen Kanton Zürich auf dem Erloserhof von Urs Blaser in Hinwil. Der Betrieb hat eine turbulente Vergangenheit hinter sich. Urs Blaser erzähle den Anwesenden davon: Wurde der Betrieb im Jahr 1988 mit 23 Kühen und rund 23 ha LN in Pacht übernommen, so wurde dieser kurz darauf gekauft und durch diverse Umbauten modernisiert. Im Jahr 1995 zerstörte ein Brand die Betriebsleiterwohnung und setzte den Betrieb auf „Feld eins“ zurück. Der Wiederaufbau musste von neuem in Angriff genommen werden und stellte den Betriebsleiter unter anderem auch vor finanzielle Herausforderungen. Tierhaltergemeinschaft und Kompostierung Durch die Gründung einer Tierhaltergemeinschaft und dem Aufbau eines Kompostplatzes mit drei weiteren Partnern wurde der Betrieb weiterentwickelt. Die Arbeitsbelastung auf dem eigentlichen Landwirtschaftsbetrieb konnte reduziert werden. Mehr Zeit für die Kompostierung von Grüngut und Freizeitaktivitäten blieb übrig. Knapp 10 Jahre nach der Gründung der Tierhaltergemeinschaft wurde diese wieder aufgelöst und der Ausstieg aus der Milchviehhaltung stand bevor. Ende 2005 durfte ein neuer Mutterkuhstall bezogen werden. Durch Investitionen in Solaranlagen entwickelte sich der Betrieb weiter fort. Von 2007 – 2012 wurde der alte Kuhstall langsam zu einem Eventlokal umgebaut, welches dem Betrieb heute ein kleines Nebeneinkommen einbringt. – Geplant war diese Umnutzung eigentlich nicht. Die Nachfrage nach einem solchen Lokal war aber vorhanden, was den Betriebsleiter dazu bewegte, den Umbau in Angriff zu nehmen. Pro Jahr finden 25-30 Anlässe statt, vom einfachen Geburtstag, bis hin zur pompösen Hochzeitsfeier. „Milch vom Nachbarn“ – Hof Arbach Während Urs Blaser mit seinem Eventlokal und der Solaranlage auf seinen Dächern ein Nebeneinkommen erzielt, hat Reto Alig einen anderen Weg gewählt für seinen Betrieb: Die Wertschöpfungssteigerung. Nach der Gründung der Betriebsgemeinschaft mit Urs Goldschmied, dem Stallneubau für 90 Milchkühe und nach dem definitiven Milchpreisabsturz entschieden sich die beiden Betriebsleiter, die Vermarktung ihrer Milch selber in die Hand zu nehmen. Die „Arbach Milch“ wird innerhalb eines geschlossenen Kreislaufes produziert. Der Betrieb handelt keine Tiere, wodurch der Antibiotikaeinsatz auf ein Minimum beschränkt werden kann. Heute vermarktet die Betriebsgemeinschaft Roh-, Voll- und Drinkmilch, Rahm, Joghurt in diversen Geschmacksrichtungen und sogar Raclettekäse selber. Dabei gehören sowohl regionale Volgläden, Pflegeheime, Bäcker, Metzger, wie auch die Schulthess Klinik zu den regelmässigen Abnehmern. Gute Beispiele Bestimmt brauchten sowohl Urs Blaser, wie auch Reto Alig während der Weiterentwicklung ihrer Betriebe viel Mut, Zuversicht und auch eine Portion Glück. Trotzdem gehen beide Betriebsleiter mit guten Beispielen voraus und zeigen der jungen Generation verschiedene Möglichkeiten auf, welche in Zukunft mehr und mehr an Bedeutung gewinnen werden. |